1. Eine Innsbruggische Schmalz-Commission verlangt an hl. Probst zu St. Gerold, dass er besag anno 1658 errichteten Recess, seine Unterthanen zur Schmalzlieferung anhalten, und jedesmal durch seinen Beamten dem Lieferanten ein Zedel des quanti, und wem das Schmalz zugehörig, geben wolle, und selben zu befelchnen, dass er wieerum einen gleichen Zedel von der Fronwaag zurück bringen: wie auch an das Oberamt zu Feldkirch monatlich des quanti der Schmalz-Lieferung, Communication zu thun.
2. Schreiben von h. Zwerger ö. Hof-Kammer Procurator an hl. Probst zu St. Gerold, dass er den Gerold Hartmann nach Feldkirch abordnen möchte, um ihm dort in Schmalz-Commissions-Sachen Nachricht zu geben.
3. Hr. Zwerger Schmalz-Commissarius, verlangt von hl. Probsten, dass gemäss deren Verträgen de 1658. er seine Unterthanen zur Schmalz-Lieferung auf alte und giebt zugleich Bericht, dass zu Theil auch die St. Gerolder in der Schmalz-Inquisition beschuldiget worden, dass sie nicht nur ihr eignes Schmalz hinterhalten, sondern auch aus dem ö.(?) zu damals Schmalz erkauft, und selbes nicht nacher Inffaugg(?) oder Hall, sondern anderwertig vertragen haben.
4. Die Österr. Regierung zu Inssbrugg notificiert hl. Probsten zu St. Gerold, dass sie den Schmalztag um einen Kreutzer per jedes Pfund erhöcheret, und das Sommer-Schmalz per 20fl. taxiert, mit Ersuchen solches seinen Unterthanen wüssenhafft zu machen, und sie fürdersam zur Schmalz Lieferung anzuhalten.
5. H. Salpach(?) von Hall schreibt an h. Probst, dass nach eingelegten Memorialen von Seithen Weingarten, und St. Gerold, die Schmalz aussuche werde concediert werden.
6. Blumeneggischen Oberamtmann hl. Belli schreibt an hl. Probsten, dass laut eines ö. Regiminal rescripti, die Schmalz-Herr solle aufgehebt, seyn, ob aber diese relaxation nur die 2. Reichs Herrschaften Blumenegg und St. Gerold betreffe, oder generaliter auch für die österreichische Ort zu verstehen, müsse dieses rescripti eine Copia procuriert werden.
7. Hl. Oberamtmann Belli zu Blumenegg berichtet hl. Probsten zu St. Gerold, dass er endlichen nach vielem Widerstand theils von hohen und nidern Publico im Tyrol, theils auch von denen benachbarten öst. Oberämter- und Ober Arlbergischen Gemeinden die Sach dahin gebracht, dass nicht nur die anersten(?) so denen Blumeneggischen Pferdten und Schmalz angelegt worden, cassiert, und die derentwegen depositierte viel hundert wiederum restituiert werden müssen sondern folgendes königliches rescriptum erhalten habe.
   Seyn auch die Differenz so die Blumeneggische mit denen Sonnenberge an, wegen Steur wesens gehabt, glücklich für die seinige ausgefallen und communiciert Copiam hujus rescripti, welche vielleicht auch mit der Zeit bey gleichen Quaestionen wohl bekommen möchte.
8. Copia königlicher resolution oder rescripti an ö. geheimen Rath zu Innsbrugg.
   a) Als sich Herr Prälat zu Weingarten wegen seinen Unterthanen der Herrschaft Blumenegg, und die Probstey St. Gerold über die arresta, so ihnen wegen Schmalz-Ausfuhr in die Reichslande verhängt worden beschwert, und zu einiger Lieferung des Schmalz nachher Tyrol nicht gehalten zu seyn, vermeint.
   b) Wollen jedoch Ihre Majest. die Sach nicht zu rechtlicher Erörterung hingehen lassen, sondern mit ihren gnädiglich auf ratification, und auf ein gewüsses nacher Innsbrugg lieferen - des quantum des Schmalzes, und dessen retii gegen dem, dass man hinwiderum den gerungern Salz- gleich denen übrigen Arlbergischen Unterthanen angedeyen lassen wollte, amicabiliter einen Austrag gepflogen, jedoch, dass sonderlich darauf zusehen, dass das Liefernden quanti wegen so hoch als möglich, möchte gestiegen werden.

Neun Dokumente, zusammengebunden.

Summarium: F 3, S. 398 (KAE, B.16/46)

KAE, A.33/318