P. Ulrich Christen und P. Beda O'Connor an Abt Heinrich und Konvent:

Dieses Schriftstück ist der oben unter dem 6. Juni (Copiale No. 632) verlangte Bericht, der ursprünglich lateinisch geschrieben, heir in deutscher Übersetzung vorliegt. Zweck der Aussendung. Aufnahme in Indiana. Indiana ist ein guter Wirkungskreis. Die östlichen Staaten sind religiös bereits besser besorgt und eingerichtet. Indiana hat noch keine klösterliche Niederlassung, wenige Priester. heir keine Wühlereien eines vielbewegten politischen Lebens. Hier ein weiser Bischof, der nicht Reichtümer von uns verlangt, sondern nur uns selbst, der trotz eigener Not, aber doch alles, was in seinen Kräften steht, uns geben will, der uns üerall mit väterlicher Liebe und Wohlwollen begegnet, uns Land von 80 Jucharten bei Ferdinand zum Geschenk gemacht, und ist bereit, uns diesen Ort selbst, der für unser Vorhaben sich so gut eignet, mit allen seinen Einkünften und den damit verbundenen Ortschaften Fulda, Cannelton, Troy, Bockport, Meloughlin, und auch Coelestin und Spathville unter gleichen Bedingnissen zu übergeben. Auch Generalvikar Kundek schenkt 20 bis 30 Juchart Land in gleicher Gegend. Der Bischof will für sich und seine Nachfolger mit den Einsiedler Missionren einen Vertrag abschliessen, dass zwar die ihnen übergebenen Pfarreien und Kongregationen samt ihren Kirchen der bischöflichen Jurisdiktion nach Wortlaut des Tridentinums unterstellt bleiben die Einsiedeln eigentümlcihen besitzungen, Kirchen und Kapellen jedoch davon gänzlich befreit und ausgenommen werden sollen. beschreibung der Stationen Ferdinand von Fulda. Beschreibung des angekauften Platzes. Er befindet sich zwischen Ferdinand und Fulda, ist wasserreich, hat 7 Quellen, drei Bäche und den Fluss Anderson. Bausteine, Mauersand, Steinkohlen, Holz vorhanden. Ackerland, Waldungen. Kaufpreis äusserst billig. Möglich um hohen Preis wieder zu verkaufen. Bemerkungen zu beiliegender Güterkarte. Kaufpreis für 1400 Juchart Land 2000 Dollar. Später wären noch 320 Juchart zu kaufen, aber kaum unter 4000 Dollar, aber auch diese Summe könnte aus den überflüssigen Wäldern bezahlt werden. Steuerlasten sehr gering. Zwei Patres sollten noch geschickt werden.

Abt Heinrich an Generalvikar Kundek:

Abt Heinrich kann nicht nach Amerika kommen, auch keinen Confrater jetzt schon zurückrufen, das würde Aufsehen machen. Darum nur schriftlicher Verkehr möglich. Berichtet über den Landankauf des P. Ulrich, seine unklaren Briefe, die Forderungen, die der Abt hierauf stellen musste. Genauerer Bericht sei noch nicht eingetroffen, so könne auch keine Entscheidung getroffen werden. Der Abt sei einer Gründung in und um Ferdinand nicht entgegen.

Protestiert gegen den Anwurf, er sei, wie P. Ulrich an Kundek berichtet, gegen eine Niederlassung in und um Ferdinand und er verwerfe unbedingt den von demselben eingeleiteten Ankauf. Er verlange nur einen klaren und umständlcihen bericht, weil die bisherigen Berichte höchst mangelhaft, dunkel und so wiederprechend waren, dass man daraus nicht klug werden konnte. Auch P. Beda müse von der Sache unterrichtet und damit einverstanden sein. Hätte P. Ulrich des Abtes Befehle richtig vollzogen, wäre wohl schon eine neue Abordnung auf der Reise nach Amerika. Kundek möchte behülflich sein, Abt Heinrich hat ihm das grösste Vertrauen.

Abt Heinrich an Abt Plazidus von Engelberg:

P. Eugen Schwerzmann reist nach Engelberg, um die Erlaubnis zur Teilnahme am amerikanischen Missionswerke zu erlangen und die nötigen Formalitäten zu erledigen. Er ist der rechte Mann für diese Aufgabe. Abt Heirnich freut sich über diese Teilnahme der Abtei Engelberg an diesem Werke, erhofft näheren Zusammenschluss der beiden Abteien.

2 Aktenstücke.

Summarium: A 28, S. 19 (KAE, B.16/29)