Enthält: 1mo Tragen der Amman und Gerichtsleute in einer privat-Audienz vor, dass ihnen eschwerlich seye, dass die Güter niht wo sie gelegen, sondern, wo einer den grössern Theil seiner Mittlen hat, müssen verschnitzet werden; vermeinen dahers besser zu seyn, nach laut des Kaufbriefs (CB) die Güter zu verschnitzen, wo sie gelegen. 2do Klagen sie, dass die zu Bludesch, und Thüringen, auch bey gefunden Zeiten ihnen die Begräbnis verweigern. Auf welche beyde Puncten, Ihre fürstl. Gnaden alle Assistenz versprochen. 3io Bitten sie, dass man selbe der Fronen halber considerieren wolle, und selbe zu einem gewüssen numerum reducieren, vorgebend: dass wegen Vielfältigkeit deroselben einige veranlasset werden aus der Herrschafft zu ziehen, und einige abgeschenkt worden, dahin zu eurathen (heiraten). 4to Darüber ihnen geantwortet: dass sie bis (?) gnädig und mild gehalten werden, und sollen wüssen, dass die Fron anderstwo viel härter, und dass sie von der Probstey vielfältige Gnaden wegen dem Gottdienst, Begräbnis und geniessen, weil aber die Fron ansonsten ohngemessen, wolle er, und könne er auch nichts dem Gotteshaus vergeben, oder Ziel und Mass in der Fron machen sollen aber sonsten in Gnaden mildiglich angesehen werden. 5to Haben sie solemnissime, den gewohnlichen Huldigungs-Eyd geleistet, und wurde jedem 1 Mass Wein, Brot und Käse gegeben.

Eintrag in den Documenta, Band 3, Capsula Q, Seite 44.

Summarium: F 3, S. 187 (KAE, B.16/46)

Im Summarium F5 als fehlend registriert (Im Jahre 1806 aus dem Stiftsarchiv Einsiedeln an die k.k. österreichische Beamtung aushingegebenen und annoch diesem Archiv fehlenden Archivbestände über die Probstei St. Gerold im Vorarlberg. Zusammengestellt von P. Norbert Flüeler 1912.), KAE, B.16/48, S. 11.