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Liste

KAE, A.SP.1 :: Zinsrodel des Klosters Einsiedeln unter Abt Franz von Hohenrechberg (Einzelstück)

Identifikation
SignaturKAE, A.SP.1
TitelZinsrodel des Klosters Einsiedeln unter Abt Franz von Hohenrechberg
Entstehungszeitraum
ca. 1450 – ca. 1550
VerzeichnungsstufeEinzelstück
ObjekttypBuch
Inhalt und innere Ordnung
Form und Inhalt

Zinsverzeichnis des Klosters Einsiedeln unter Abt Franz von Hohenrechberg um die Mitte des 15. Jahrhunderts. Originaltitel: S. 1 «Hie nach vindet man die erbzins.»; S. 39 «Diss sind die schweigen, die ir zinss gen Einsidlen gebend.»

Fragmentarisches Verzeichnis von Grundzinsen, Erbzinsen und Schweigzinsen um die Mitte des 15. Jahrhunderts. Verzeichnet sind die betroffenen Personen (inkl. Handänderungen), Güter mit Anstössern / Grenzen und Abgaben, diese jeweils mit Summierungen am unteren Seitenende und einer Gesamtsummierung auf S. 38: 68 lb 8s 1 h, 33 quar. 5 Becher 4 lb Butter, 4 Fettziger, 3 lb Wachs, 46 «stein mandant» (Zigerart?), 1 quar. Nüsse. Auffällig sind die ausschliesslich in Geld zu leistenden Erb- und Schweigzinsen. Das Verzeichnis entspricht im Aufbau den vollständiger vorhandenen und datierten Verzeichnissen von 1433 und 1501 und ist gemäss der Personen- und Besitzstruktur zeitlich zwischen diese zu setzen. Geographischer Bereich: Einsiedeln und Nahbereich, inkl. Egg, Willerzell, Erlen, Sunnberg, Tristal, Bennau, Trachslau, Gross, Eutal. Spezielle Vermerke: Reine Geldzinsen als Schweighofabgaben. Nennung von «stein (mandant)»-Zigern(?).

Datierung: Grundtext gemäss Schrift wohl um Mitte des 15. Jahrhunderts geschrieben, dem entsprechen auch die auf S. 37 vermerkten Hinweise zur Datierung eines Autors des 18. Jahrhunderts, der Vergleich mit den offensichtlich analogen Verzeichnissen KAE, A.RM.1 und KAE, A.RM.2 von 1433 und 1501 spricht gemäss den vorkommenden Personen für eine Datierung vor 1501 (Nachträge, z.B. betreffend Schweigzinser, sind im Verzeichnis von 1501 im Grundeintrag, vgl. hier S. 39 und Verzeichnis 1501, S. 77ff.), wobei auch identische Personen in beiden Grundeinträgen vorkommen. Im Vergleich mit dem Verzeichnis von 1433 zeigen sich z.T. dieselben Personen, jedoch werden Personen z.B. 1433 als «jung» bezeichnet (S.13, «Hans Steinower») und hier S. 34 ohne diese Bezeichnung geführt, umgekehrt «Hans Fùchsli» 1433 ohne Zusatz (S.13), hier jedoch als «alt» bezeichnet. Damit muss das vorliegende Verzeichnis zwischen denjenigen von 1433 und 1501 erstellt worden sein. Nachträge: Wahrscheinlich fortlaufend bis ins 16. Jahrhundert; relativ späte Schriften z.B. S. 3/4.

Gliederung: (Beginn fehlt, die Blätter wurden, sofern das ursprüngliche Verzeichnis analog zu KAE, A.RM.1 und KAE, A.RM.2 aufgebaut war, falsch geheftet) S. 1-4: Erbzinsen in Butter-, Ziger-, Wachs-, Nuss- und Geldabgaben von Erbgütern, nach zinspflichtigen Personen unter Bezeichnung der Güter und Nennung der Abgaben (ausschliesslich Geldabgaben) geordnet, S. 5-38: nach geographischen Kriterien geordnete Kapitel, z.T. nur fragmentarisch und nicht der orig. Ordnung entsprechend (Ortsnamen häufig in der Kopfzeile genannt), darin Einzeleinträge nach abgabepflichtigen Personen mit deren Gütern (häufig Wiesen, Matten etc., z.T. auch Häuser und Hofstätten, oft mit Grenzangaben) und der Abgabenstruktur, an den unteren Seitenenden in der Regel Summierungen der Abgaben, nach Produkten getrennt, S. 38: «Summa summarum des gantzen urbers...»; S. 39: Schweigzinsen (Textabbruch), Einzeleinträge nach Personen geordnet, Nennung der Anstösser / Grenzen der Schweigen und der Abgaben (ausschliesslich Geldabgaben); S. 37: Vermerke eines Schreibers des 18.Jahrhunderts zur Datierung des Fragments aufgrund damit in Zusammenhang stehender Urkunden, wonach das Fragment in die Zeit um 1450 zu datieren wäre; S. 40ff.: Zinsbücher 1549-54, jährlich in gleicher, geographischer Ordnung Verzeichnis der zinspflichtigen Personen, Güter und Abgaben (v.a. Geld und Milchprodukte).

Zugangs- und Benutzungsbestimmungen
Zugangsbestimmungen / Sperrfristöffentlich
SprachenDeutsch
Physische Beschaffenheit und technische Anforderungen

Beschreibstoff: Papier

Zusammen mit einem Zinsbuch von 1549-54 modern in einen grösseren Kodex gebundenes Papierheft von 22 Blättern, Format ca. 32 x 21 cm, mit 2-3 verschiedenen Seitenzählungen, davon entspricht eine moderne, lückenhafte Bleistiftzählung der heutigen Bindung, zwischen S. 23/24 sowie 36/37 je 2 leere Seiten, S. 37: Hinweise aus dem 18.Jahrhundert zu einer Datierung des Verzeichnisses um 1450.

Schrift: Grundeintrag des Fragments um 1450 von einer Hand in spätgotischer Kursive, dunkle Tinte und kräftige Schriftzüge, leicht rechtsgeneigt, betont schattierte Schäfte, sonst keine auffallenden Schnörkel; viele Nachträge und Streichungen diverser Hände, v.a. betreffend Handänderungen, jüngste Schriften (S.3?) weisen ins 16. Jahrhundert.

Findmittel

Summarium: A 17, S. 656 (KAE, B.16/18)

Sachverwandte Unterlagen
StandortBucharchiv
Publikationen

Vgl. allg. Odilo Ringholz. Geschichte des fürstlichen Benediktinerstiftes U.L.F. von Einsiedeln, seiner Wallfahrt, Propsteien, Pfarreien und übrigen Besitzungen. Mit besonderer Berücksichtigung der Kultur-, Rechts- und Wirtschaftsgeschichte, Einsiedeln 1904.

Odilo Ringholz. Geschichte der Rindviehzucht im Stifte Einsiedeln, in: Landwirtschaftliches Jahrbuch 1907, S. 413-512.

Fritz Baumann, Schweigen Viehhöfe in mittelalterlichen Klosterherrschaften der Ost- und Zentralschweiz (unpublizierte Lizentiatsarbeit) Zürich 2006.

Verzeichnungskontrolle
Erstellt2007-02-13 14:02:47 / Christoph Baumgartner
Aktualisiert2023-10-16 15:19:45 / P. Gregor  
2023-10-16 15:19:36 / P. Gregor
2023-10-16 15:18:58 / P. Gregor
2023-10-16 15:17:34 / P. Gregor
2011-10-05 11:08:21 / P. Gregor

2011-10-05 10:01:05 / Andreas Kraenzle
2009-03-17 17:03:22 / Florian Mittenhuber
Permalink