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KAE, 8 :: Küchenmeisterei und Gastmeisterei (Bestand)

Identifikation
SignaturKAE, 8
TitelKüchenmeisterei und Gastmeisterei
Entstehungszeitraum1784 – 2009
VerzeichnungsstufeBestand
Umfang2.75 lfm
Kontext
Verwaltungsgeschichte / Biographie

Die Küchenmeisterei
Die Ämter des Gästepaters und des Küchenmeisters waren zweitweise kombiniert, so während der Amtszeit von P. Wolfgang Renz von 1964 bis 1998 sowie unter seinem Nachfolger P. Franz Lienhard. Erst während der Amtszeit von P. Johann Ev. Hauser von 1999 bis 2003 wurden die beiden Funktionen wieder getrennt, so dass seither folgende Aufgabenteilung besteht:

Der Küchenmeister
Der Küchenmeister hat die Aufsicht über die Küche, die Gärtnerei, die Schneiderei und die Wäscherei. Buchhaltung und Rechnungswesen sowie die Verwaltung der Personaldossiers werden jedoch von der Verwaltungsdirektion übernommen.

Küche: In der Küche arbeiten im Jahr 2009 zwei Küchenchefs, zwei Köche, fünf Hilfskräfte und zwei Teilzeitaushilfen. Während der Lebensmitteleinkauf selbständig von den Küchenchefs besorgt wird, werden grössere Anschaffungen mit dem Küchenmeister abgesprochen.

Gärtnerei: In der Gärtnerei sind 2009 zwei Gärtner und zwei Hilfsgärtner beschäftigt. Seit 1997 wird ein handschriftliches Kulturbuch geführt, worin Informationen über Art und Menge der Pflanzen festgehalten werden. Neben der Gärtnerei werden in einem Geschäft Pflanzen an Private verkauft.

Schneiderei: Im Jahr 2009 existiert ein internes und ein externes Schneidereiatelier. Das Atelier innerhalb der Klausur wird von Br. Nikolaus von Flüe Müller geführt und vorraussichtlich nach Beendigung seiner Schneidertätigkeit geschlossen. Das externe Schneideratelier beinhaltet 120 Stellenprozent. Grössere Anschaffungen werden mit dem Küchenmeister abgesprochen.

Wäscherei: In der Wäscherei sind 2009 sechs Personen angestellt. Die Wäscherei ist zuständig für den Konvent und die Konventualen, die Kirche sowie die Schule. Die Leitung der Wäscherei ist nicht nur zuständig für den Einkauf, sondern auch für den kleinen Kleiderladen für die Klosterangehörigen.

Der Gästepater
Folgende Bereiche fallen unter die Oberaufsicht des Gästepaters:

  • Verpflegung der Gäste im Hofspeisesaal, im Tafelzimmer und Konvent
  • Übernachtung der Gäste
  • Verpflegung und Übernachtung der Jakobspilger
  • spezielle Anlässe im Hofbereich, z.B. Standeswallfahrten
  • Bewirtschaftung des Grossen Saales
  • Betrieb der Hofpforte
  • Personal für den Betrieb und Unterhalt des Hofbereiches
  • Zimmer mit der Instrumentensammlung

Tagungen und Kongresse in Einsiedeln
Unter der Regierung von Abt Thomas wurde Einsiedeln immer mehr der beliebte Versammlungsort der Kongresse. Auf den internationalen Marianischen Kongress in Einsiedeln im Jahre 1906 folgten die verschiedenen schweizerischen Herz-Jesu-Kongresse, die schwyzerischen Katholikentage, die Tagungen des Frauenbundes, der Tertiaren, der Jünglinge, Gesellen und der Jungfrauen.
Einsiedeln war Gastgeberort für den ersten schweizerischen Herz-Jesu-Kongress im Jahre 1907. Grundgedanke des Herz-Jesu-Kongresses war gemäss dem Programm von 1907 "Die Erklärung und Vertiefung der Andacht zum göttlichen Herzen Jesu im katholischen Schweizervolke."

Überblick über das Herz-Jesu-Kongresskomitee der Schweiz seit 1905:

  1. Ehrenwach-Konferenz im Kollegium in Schwyz, 1905-08-23 bis 1905-08-24: Anwesend waren der Bischof Fidelis Battaglia von Chur, 80 Priester und 90 Beförderinnen der Ehrenwache. Es wurde der erste Herz-Jesu-Kongress in Einsiedeln beschlossen und am 1906-04-26 fand die vorbereitende Sitzung in Einsiedeln statt. Abt Thomas Bossard übernahm das Ehrenpräsidium. Präsident wurde P. Joseph Hättenschwiller, Redaktor des "Sendbote", Innsbruck, und Pfarrer Joseph Meyer, Bremgarten, übernahm das Amt des Sekretärs.

  2. Erster Herz-Jesu-Kongress in Einsiedeln, 1907-08-19 bis 1907-08-21: anwesend waren alle schweizerischen Bischöfe, 400 Priester, 10'000-11'000 Pilger.

  3. Herz-Jesu-Priesterkonferenz in Einsiedeln, 1910-09-05 bis 1910-09-06: 200 Teilnehmer.

  4. Zweiter Männer-Herz-Jesu-Kongress in Einsiedeln, 1912-08-19 bis 1912-08-21: 5000-6000 Teilnehmer.

  5. Dritter Männer-Herz-Jesu-Kongress in Einsiedeln, 1916-08-21 bis 1916-08-22: 5000 Teilnehmer.

  6. Vierter Herz-Jesu-Kongress in Einsiedeln, für Frauen und Töchter, 1919-08-18 bis 1919-08-19: musste wegen der Grippe von 1918 auf 1919 verlegt werden. 5000-6000 Teilnehmer.

  7. Herz-Jesu-Kongress für Priester, anlässlich des Jubiläums des seligen Petrus Canisius in Freiburg, 1921-07-26 bis 1921-07-27: anwesend mehrere Bischöfe und 350 Priester.

  8. Fünfter Herz-Jesu-Kongress in Einsiedeln, 1923-08-20 bis 1923-08-21: 3000 Teilnehmer. Ein päpstliches Handschreiben an Abt Thomas in Einsiedeln lobt und segnet den Kongress.

  9. Katechetischer Kurs in Einsiedeln, 1925-08-17 bis 1925-08-18: für Priester und Theologie-Studierende. Thema: "Die Gemütsbildung des Kindes im Geiste des göttlichen Herzens Jesu." 250 Teilnehmer.

  10. Der erste eucharistische Kongress der Schweiz in Einsiedeln, 1927-08-20 bis 1927-08-23. Im Auftrag und unter der Leitung der Bischöfe besorgte das Herz-Jesu-Komitee die Vorbereitung des Kongresses. Als päpstlicher Legat war der Nuntius Pietro di Maria aus Bern anwesend. Weiter waren alle schweizerischen Bischöfe und hohe Prälaten sowie 5000-6000 Priester und 15000-17000 Pilger anwesend.

  11. Der sechste Herz-Jesu-Kongress in Einsiedeln für Frauen, 1930-06-21 bis 1930-06-23: 3000 Teilnehmerinnen.

  12. Der zweite eucharistische Kongress der Schweiz in Einsiedeln, 1938-08-20 bis 1938-08-21.

  13. Pastoral-Kongress in Einsiedeln für Priester und Theologen, 1941-07-21 bis 1941-07-22.

  14. Friedens-Wallfahrt und zugleich Herz-Jesu-Kongress in Einsiedeln für Frauen und Jungfrauen, 1941-08-16 bis 1941-08-17.

  15. Herz-Jesu-Kongress in Einsiedeln für Priester und Theologen, 1945-10-08.

  16. Herz-Jesu-Kongress in Einsiedeln für Frauen und Töchter, 1946-08-24 bis 1946-08-25.

  17. Herz-Jesu-Kongress in Einsiedeln für Priester, 1949-06-27.

  18. Der dritte eucharistische Kongress der Schweiz in Einsiedeln, 1951-09-29 bis 1951-09-30.

Finanzunterlagen
In der Finanzverwaltung des Klosters sind zwei verschiedene Perioden zu unterschieden, wobei die zweite Periode 1924 mit der Einrichtung der Zentralkasse beginnt; gleichzeitig wurde von der italienischen zur amerikanischen Buchhaltung gewechselt.

a) vor 1924 besteht eine Zweiteilung in Abtei und Dekanat. Charakteristisch für diese Zeit sind die vielen Konti ohne grosse Systematik.

b) nach 1924 mussten sämtliche Abrechnungen über die Zentralkasse abgewickelt werden, wobei die Gruppen Abtei, Statthalterei (inkl. Werkstätten wie Wagnerei, Säge, Schmiede etc.), Küchenmeisterei (inkl. Mühle, Bäckerei, Metzgerei, Gärtnerei und Hühnerhof) und Präfektur gebildet wurden.

Grundsätzlich sind alle Finanzunterlagen des Kloster Einsiedeln im Bestand KAE, 27 erschlossen. Infolge der zahlreichen Überscheidungen wurden die Finanzunterlagen der Küchenmeisterei in den vorliegenden Bestand integriert. Lediglich Rechnungsbücher der Klostermetzg von 1852–1918 blieben bei der Statthalterei (Serie M).

Bei den Finanzunterlagen wird zwischen folgenden Formen unterschieden:
– Journal: Chronologisches Verzeichnis von sämtlichen Geschäftsvorfällen
– Hauptbuch: Chronologisches Verzeichnis der Geschäftsvorfälle, nach Konten geordnet
– Kassabuch: Chronologisches Verzeichnis der Geschäftsvorfälle, geordnet nach Einnahmen und Ausgaben und Verzeichnis des jeweiligen Kassensaldo.
– Rechnung(sbuch): Einnahmen und Ausgaben von/an verschiedene Stellen oder Personen, chronologisch geordnet
– Monats-/Jahresrechnung/Bilanzen: Zu einem bestimmten Termin verfasste Abschlüsse einer Stelle, geordnet nach Kostenstellen, die über den aktuellen Kontostand Auskunft geben
– Zinsbuch: Nach Personen alphabetisch geordnetes Verzeichnis der gewährten Kredite und des Zinssatzes

Bestandsgeschichte

Unbekannt. Der Bestand wurde 2005 gefunden und im Rahmen der Reorganisation neu geordnet.

Inhalt und innere Ordnung
Bewertung und Kassation

Im Zuge der Erschliessung 2009 fand keine Kassation statt.

Ordnung und Klassifikation

Der Bestand war ursprünglich ungeordnet.

Zugangs- und Benutzungsbestimmungen
Zugangsbestimmungen / Sperrfristöffentlich
Verwandte Verzeichnungseinheiten

Im A11 liegen zu folgenden Bereichen Dokumente vor:

Verzeichnungskontrolle
Erstellt2009-06-04 11:05:58 / Julia Leisinger
Aktualisiert2017-10-23 21:22:50 / Patricia Wilms  
Permalink

Inhalt

 
Signatur Titel Datum Verzeichnungsstufe Sonstiges
Einladungen 1924 – 2004 Klasse öffentlich
Finanzunterlagen 1830 – 1980 Klasse öffentlich
Gästebücher 1867 – 1930 Klasse öffentlich
Küche 1784 – 2009 Klasse öffentlich
Regelungen 1939 – 1964 Klasse öffentlich
Tagungen und Kongresse 1898 – 1980 Klasse öffentlich
Verschiedenes 1900 – 1998 Klasse öffentlich
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