Identifikation | |
Signatur | KAE, 22 |
Titel | Pfäffikon |
Entstehungszeitraum | 1726 – 2019 |
Verzeichnungsstufe | Bestand |
Umfang | 17.65 lfm |
Kontext | |
Verwaltungsgeschichte / Biographie | DER HOF PFÄFFIKON Der von Kaiser Otto I. gestiftete Hof Pfäffikon umfasste das Gebiet, das damals zur Pfarrei Ufnau auf dem linken Seeufer gehörte. Heute gehört dieses zum Bezirk Höfe, welcher Pfäffikon, Freienbach, Wollerau und Feusisberg umfasst. Randgebiete, wie Güter in Hurden, am Etzel und in der Nähe von Einsiedeln, kamen später durch Stiftungen und Käufe hinzu. Durch die Stiftung erhielt Einsiedeln Rechte und wirtschaftliche Nutzungsmöglichkeiten am Etzelnordhang. Zusammen mit der March bildeten die Höfe eine klösterliche Verwaltungseinheit. Erst von der 2. Hälfte des 14. Jh. an erscheinen sie als eigene Rechtsbezirke. Die äusseren Grenzen der Höfe veränderten sich kaum. Es gab zwar Streitigkeiten, wie beispielswiese mit den Waldleuten von Einsiedeln um die Zugehörigkeit von Gütern am Etzel, doch diese wurden durch ein Schiedsgericht dem Hof Pfäffikon zugesprochen. Erst ein Vertrag zwischen Zürich und Schwyz vom 1841-05-19 schuf klare rechtliche Verhältnisse. Sitz der grundherrlichen Verwaltung des Hofs war Pfäffikon. Der Zehnten wurde hierher abgeliefert; Abt Anselm von Schwanden (1232-1266) liess einen Turm errichten, um den Kornspeicher zu sichern. Unter Abt Johannes I. von Schwanden (1299-1327) wurden zusätzlich Ringmauern und ein Wassergraben erstellt. Abt Burkhard von Krenkingen-Weissenburg (1418-1435) liess neben dem Turm die sogenannte Weissenburg errichten, welche um 1820 abgetragen wurde. 1114 werden die Herren von Rapperswil erstmals als Schirmvögte bezeichnet. Bis ins 13. Jh. hatten diese das Vogteirecht inne, 1303 übernahmen es die Grafen von Homberg, bis es 1342 an Graf Johannes von Habsburg-Laufenburg überging, welcher die Vogtei an einen Zürcher Bürger verpfändete. Durch die Besetzung zu Beginn des Sempacherkriegs ging das Vogteirecht über die Höfe an Zürich über, bis die Schwyzer im Verlauf des Alten Zürichkrieges Pfäffikon einnahmen und die Vogtei an sich brachten. Im 16. und frühen 17. Jahrhundert waren die Höfe während der Religionskriege wieder umkämpft, blieben aber stets von Schwyz abhängig. Die Verwaltung des Hofes führte im Namen des Abtes ein Meier. Da die Meier zunehmend an Einfluss gewannen, ersetzte Abt Werner II (1173-1192) diese durch Ammänner. Zwei Mal jährlich, jeweils im Mai und im Herbst, hatten alle Hofmänner, welche Gotteshausgut inne hatten, vor dem Ammann zu erscheinen. Die Verwaltung der Güter in Pfäffikon selbst oblag dem "Spichwart". 1544 wurde erstmals ein Mönch als Statthalter in Pfäffikon eingesetzt. Die rechtliche Grundlage für die Verwaltung bildete das Hofrodelrecht. Das älteste vorhandene Hofrecht ist datiert auf 1331. In den Jahren 1420, 1547 und 1631 wurde das Recht neu geordnet. Bis 1781 huldigten die Gotteshausleute dem Einsiedler Abt mittels einer Eidesleistung. Mit Burg und Gutshof des Grundherren und dem Gesellenhaus der Hofleute war Pfäffikon das politische und wirtschaftliche Zentrum des Vorderen Hofes. Jedes der drei Dörfer in den Höfen besass seine eigene Genossame oder Korporation (Dorfgenossenschaft Wollerau ab 1263, Korporation Freienbach ab 1543, Korporation Pfäffikon ab 1593), welche die Allmend- und Waldnutzung regelte und später im 20. Jh. die Wasserversorgungen errichtete. Seit dem 15. Jh. ging der Anbau von Getreide in der Region zurück und die Viehhaltung und Viehzucht gewannen an Bedeutung. Der Weinbau wurde seit dem 12. Jh. betrieben und war bis Mitte des 19. Jh. von grosser Bedeutung. Die Fischenzen des Klosters (darunter als grösste der "Frauenwinkel") waren wegen dem Fischfang und der Pilgerschiffahrt für das Kloster Einsiedeln von grosser Bedeutung. Als die Höfe 1798 zum neu gebildeten Kanton Linth geschlagen wurden, sollten die Schlossgüter verpachtet oder verkauft werden. Das Schloss selbst wurde durch französische Gruppen verwüstet. Durch die Mediationsakte kamen die Höfe wieder zum Kanton Schwyz, welcher dem Stift Einsiedeln seine vormaligen Güter wieder zustellte. Das Stift verpflichtete sich, dem Kanton zu steuern. Es verzichtete unter anderem auf sein Fallrecht und ermöglichte den Zehntloskauf. Die Ablösung der Grundzinsen und Zehnten führte in der Folge zu langwierigen Gerichtsprozessen. Mitte des 20. Jh. entwickelten sich Pfäffikon und Freienbach durch die günstige Verkehrslage (Nordost- und Südostbahn, Autobahn A3) und die Ansiedlung von Industrie (Steinfabrik seit 1898, Verwo AG u.a.) von Bauern- zu ausgesprochenen Industrie-und Gewerbegemeinden. Die Nähe zur Stadt Zürich führte zu einer zunehmenden Einwohnerzahl und damit zur Gründung neuer Quartiere. Freienbach ist heute politische und Kirchgemeinde für die Orte Pfäffikon, Freienbach, Bäch, Hurden und Wilen. Die Verzeichnung bildet diese Ordnung ab, indem sie sich an den Gemeinden orientiert (Verzeichnung nach Gütern). Die Katasternummern (KTN) einzelner Grundstücke beziehen sich auf die betreffende Gemeinde. DAS SCHLOSS PFÄFFIKON 965 Schenkung der Besitzungen durch Kaiser Otto I. Die PFARREIEN FREIENBACH UND PFÄFFIKON Pfäffikon war ursprünglich ein Teil der Grosspfarrei Ufnau. Weil der Kirchgang bei stürmischem Wetter schwierig war, entstanden schon früh Kapellen auf dem Festland, so auch 1132 in Pfäffikon und 1158 in Freienbach. Das Gebiet wurde 1308 zur eigenständigen Pfarrei (vgl. unten). Die Kirchgemeinde Freienbach besteht heute (2011) aus den Pfarreien Pfäffikon (Pfarrkirche St. Meinrad, Kapellen in Hurden und im Schloss Pfäffikon) und der Pfarrei Freienbach (Ortschaften Freienbach (Pfarrkirche St. Adelrich), Bäch (Bruderklaus-Kapelle) und Wilen (St. Konradskapelle). Bis 1965 besuchten die Katholiken von Pfäffikon den Gottesdienst in der St. Anna-Kapelle und in der Pfarrkirche St. Adelrich in Freienbach; dort befindet sich bis heute der gemeinsame Friedhof. 965 Die Mutterkirche für die beiden Höfe Pfäffikon und Uerikon befand sich auf der Ufenau. Die Lage der Pfarrkirche im See bot naturgemäss manche Schwierigkeit. Bei Sturm war die Insel nur schwer zugänglich; einmal ertranken bei der Überfahrt nicht weniger als 50 Personen. Kinder konnten über längere Zeit nicht getauft, Verstorbene nicht beerdigt werden. 1132 Einweihung St. Annakapelle (damals St. Andreas) im Oberdorf in Freienbach INSEL UFNAU 2./3.Jh. Gallorömischer Tempel am Standort der späteren Pfarrkirche St. Peter und Paul REBGUT LEUTSCHEN um 1560 Kauf des Rebgutes durch Abt Joachim Eichhorn STATTHALTER IN PFÄFFIKON P. Heinrich Kindelmann 1544-1548 (ID 1142) PFARRHERREN ZU FREIENBACH Die Pfarrei Freienbach wurde von ihrer Gründung 1308 an durch Weltgeistliche besorgt. Eine Liste dieser Pfarrherren, erstellt von P. Marian Herzog, liegt im Stiftsarchiv Einsiedeln (KAE, B.FA 6). Erst nach der Reformation erscheinen zeitweilig Kapitularen des Stiftes als Pfarrherren. Meist sind sie Statthalter zu Pfäffikon, die nebenbei die Pfarrei besorgten. Dazwischen werden wieder Weltpriester genannt. Ab 1673(?) (vgl. Flüeler) ist die Pfarrei immer mit Einsiedler Kapitularen besetzt – mit zwei Ausnahmen: 1676–683 und 1798–1810. P. Heinrich Kindelmann 1544-1546 (ID 1142) KAPLÄNE ZU FREIENBACH Die Kaplanei zu St. Theodul in Freienbach wurde im Jahre 1454 errichtet und von Anfang an mit Weltgeistlichen besetzt. Nur ausnahmsweise halfen auf ganz kurze Zeit Kapitularen aus. Erst im Jahre 1872 übernahm das Stift Einsiedeln die Besetzung der Kaplanei. P. Meinrad Harth 1872-1873 (ID 1757) PFARRHERREN IN PFÄFFIKON P. Norbert Ziswiler 1965-1984 (ID 2107) KAPLÄNE IN PFÄFFIKON |
Bestandsgeschichte | TEILARCHIV A12 TEILARCHIV A11 PLANARCHIV DOCUMENTA-BAND BESTAND DR. PETER ZIEGLER (Bildmaterial für Publikation) |
Ablieferung | 13. Okt 2005
Erwerbsart: Ablieferung |
Inhalt und innere Ordnung | |
Bewertung und Kassation | TEILWEISE KASSATION VERSCHIEBUNG INNERHALB DES ARCHIVS VOLLSTÄNDIGE KASSATION
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Ordnung und Klassifikation | Der Bestand war ursprünglich ungeordnet (s. Bestandesgeschichte). |
Zugangs- und Benutzungsbestimmungen | |
Zugangsbestimmungen / Sperrfrist | öffentlich |
Verwandte Verzeichnungseinheiten | Im Teilarchiv A11: Amt B, Pfäffikon, 945-1977. |
Publikationen |
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Verzeichnungskontrolle | |
Erstellt | 2010-05-11 13:45:10 / Andreas Kraenzle |
Aktualisiert | 2017-11-18 22:11:01 / Patricia Wilms 2012-12-14 09:48:25 / Melanie Wyrsch 2012-09-03 14:28:42 / Melanie Wyrsch 2012-09-03 13:29:17 / Annika Schwenn 2012-03-05 14:48:55 / Melanie Wyrsch 2012-01-31 09:50:01 / Melanie Wyrsch 2012-01-31 09:48:51 / Melanie Wyrsch 2012-01-31 09:48:15 / Melanie Wyrsch 2012-01-31 09:47:24 / Melanie Wyrsch 2012-01-31 09:46:34 / Melanie Wyrsch 2012-01-31 09:45:08 / Melanie Wyrsch 2012-01-31 09:43:23 / Melanie Wyrsch 2012-01-31 09:27:43 / Melanie Wyrsch 2012-01-31 09:17:19 / Melanie Wyrsch 2012-01-30 13:18:57 / Melanie Wyrsch 2012-01-30 13:14:54 / Melanie Wyrsch 2012-01-30 13:10:08 / Melanie Wyrsch 2012-01-30 13:09:49 / Melanie Wyrsch 2012-01-30 13:09:19 / Melanie Wyrsch 2012-01-30 13:07:19 / Melanie Wyrsch 2012-01-30 13:04:41 / Melanie Wyrsch 2012-01-30 12:58:03 / Melanie Wyrsch 2012-01-30 12:45:12 / Melanie Wyrsch 2012-01-30 11:42:02 / Melanie Wyrsch 2012-01-30 11:27:50 / Melanie Wyrsch 2012-01-24 11:56:22 / Melanie Wyrsch 2012-01-24 11:55:20 / Melanie Wyrsch 2012-01-24 11:54:30 / Melanie Wyrsch 2012-01-24 11:29:44 / Melanie Wyrsch 2012-01-24 10:37:15 / Melanie Wyrsch 2012-01-24 09:34:19 / Melanie Wyrsch 2012-01-24 09:15:20 / Melanie Wyrsch 2012-01-24 09:03:28 / Melanie Wyrsch 2012-01-10 13:26:57 / Andreas Kraenzle 2012-01-10 13:24:51 / Andreas Kraenzle 2012-01-10 13:21:34 / Andreas Kraenzle 2011-12-23 11:38:06 / Melanie Wyrsch 2011-12-23 11:36:32 / Melanie Wyrsch 2011-12-23 11:35:23 / Melanie Wyrsch 2011-12-19 15:34:32 / Melanie Wyrsch 2011-12-19 15:34:15 / Melanie Wyrsch 2011-12-19 15:28:30 / Melanie Wyrsch 2011-12-19 13:02:43 / Melanie Wyrsch 2011-12-19 11:33:17 / Melanie Wyrsch 2011-12-19 11:18:54 / Melanie Wyrsch 2011-12-19 10:57:38 / Melanie Wyrsch 2011-12-19 10:05:35 / Melanie Wyrsch 2011-12-19 10:03:30 / Melanie Wyrsch 2011-12-13 08:31:49 / Melanie Wyrsch 2011-12-06 10:44:36 / Melanie Wyrsch 2011-11-22 11:02:56 / Melanie Wyrsch 2011-10-25 14:59:44 / Melanie Wyrsch 2011-10-12 14:10:08 / Melanie Wyrsch 2011-10-12 14:09:50 / Melanie Wyrsch 2011-10-12 14:09:30 / Melanie Wyrsch 2011-10-12 14:08:50 / Melanie Wyrsch 2011-10-12 14:07:59 / Melanie Wyrsch 2011-10-11 14:43:31 / Melanie Wyrsch 2011-10-04 13:54:40 / Melanie Wyrsch 2011-09-21 15:16:14 / Melanie Wyrsch 2011-09-21 15:16:14 / Melanie Wyrsch 2011-09-21 15:15:43 / Melanie Wyrsch 2011-09-21 15:14:41 / Melanie Wyrsch 2011-09-20 16:12:52 / Melanie Wyrsch 2011-09-20 13:53:12 / Melanie Wyrsch 2011-09-20 13:40:22 / Melanie Wyrsch 2011-09-20 13:38:48 / Melanie Wyrsch 2011-09-20 10:13:44 / Melanie Wyrsch 2011-09-20 10:10:42 / Melanie Wyrsch 2011-09-20 10:03:53 / Melanie Wyrsch 2011-09-12 14:07:44 / Melanie Wyrsch 2011-09-12 14:06:27 / Melanie Wyrsch 2011-07-26 16:41:00 / Melanie Wyrsch 2011-07-26 16:41:00 / Melanie Wyrsch 2011-07-26 16:37:52 / Melanie Wyrsch 2011-06-20 13:28:07 / Melanie Wyrsch 2011-06-20 13:27:09 / Melanie Wyrsch 2011-06-20 11:46:17 / Melanie Wyrsch 2011-05-16 09:28:12 / Melanie Wyrsch 2011-05-16 09:28:11 / Melanie Wyrsch 2011-05-16 09:00:07 / Melanie Wyrsch 2011-05-16 08:51:17 / Melanie Wyrsch 2011-03-28 14:11:01 / Melanie Wyrsch 2011-03-11 11:08:10 / Melanie Wyrsch 2011-02-14 16:32:03 / Melanie Wyrsch 2010-12-22 09:04:31 / Melanie Wyrsch 2010-12-20 14:15:22 / Melanie Wyrsch 2010-12-20 14:14:22 / Melanie Wyrsch 2010-12-17 13:59:36 / Melanie Wyrsch 2010-12-17 13:59:08 / Melanie Wyrsch 2010-12-17 13:53:37 / Melanie Wyrsch 2010-12-17 13:53:05 / Melanie Wyrsch 2010-12-17 13:45:06 / Melanie Wyrsch 2010-12-17 13:44:20 / Melanie Wyrsch 2010-12-17 13:43:45 / Melanie Wyrsch 2010-12-17 13:43:07 / Melanie Wyrsch 2010-12-08 14:37:59 / Walter Bersorger 2010-05-20 09:30:53 / Walter Bersorger 2010-05-20 09:30:02 / Walter Bersorger 2010-05-20 09:23:25 / Melanie Wyrsch 2010-05-11 13:45:10 / Andreas Kraenzle (Kopiert) |
Permalink | https://archiv.kloster-einsiedeln.ch/objects/84806 |
Signatur | Titel | Datum | Verzeichnungsstufe | Sonstiges | |
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Statthalter | 1818 – 1975 | Klasse | öffentlich | ||
Allgemeines | 1881 – 1985 | Klasse | öffentlich | ||
Zinsbücher und Urbare | 1726 – 1998 | Klasse | öffentlich | ||
Finanzen | 1781 – 1999 | Klasse | öffentlich | ||
Güter | 1771 – 2019 | Klasse | öffentlich | ||
Wirtschaftsbetriebe | 1801 – 1997 | Klasse | öffentlich | ||
Personal und Löhne | 1803 – 1999 | Klasse | öffentlich | ||
Pfarreien | 1810 – 1995 | Klasse | öffentlich |