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KAE, GSA/42.7 :: Kloster Geisenfeldt, Bistum Regensburg, Bayern, Deutschland, Benediktinerinnen (Einzelstück)

Identifikation
SignaturKAE, GSA/42.7
TitelKloster Geisenfeldt, Bistum Regensburg, Bayern, Deutschland, Benediktinerinnen
Entstehungszeitraum
ca. 1700
Urheber:in Wening Michael
Kommentar zur Datierung

Lebenszeit des Kupferstechers.

VerzeichnungsstufeEinzelstück
Umfang (Stückzahl)

1

ObjekttypBild
Umfang (Beschreibung)

23x35

Inhalt und innere Ordnung
Form und Inhalt

Originaltitel: Kloster Geisenfeldt

Kloster Geisenfeldt von Süden nach Norden gesehen. Bendiktinerinnen-Kloster, das 1803 säkularisiert wurde. Leider ist das Bild irgendwo herausgeschnitten worden

Das Kloster Geisenfeld ist eine ehemalige Benediktinerinnen-Abtei in Geisenfeld in Bayern in der Diözese Regensburg.

Klosterkirche St. Emmeram: Innenraum Zum Dank dafür, dass Kurfürst Max Joseph das Kloster dem Schweizer Fabrikanten Meyer verkaufte, wurde ihm am 7. September 1803 diese Ehrensäule errichtet.[1]

Das Kloster wurde 1037 durch Graf Eberhard von Ebersberg gegründet; es wurde 1803 im Zuge der Säkularisation aufgelöst. Ein Teil der Klostergebäude wurde abgebrochen. Die restlichen Gebäudeteile wurden für die Nutzung durch öffentliche Ämter eingerichtet.

Ein im ersten Viertel des 11. Jahrhunderts geschriebener Psalter mit Kommentar ist wegen der dort nachgetragenen Traditionsnotizen spätestens um 1200 im Besitz des Klosters gewesen. Im 16. Jahrhundert wurde er durch einen Eintrag auf dem vorderen Deckelspiegel mit dem Klostergründer in Verbindung gebracht.[2] Der sogenannte Eberhard-Psalter kam durch die Säkularisation 1803 in die Bayerische Staatsbibliothek in München, wo er unter der Signatur clm 7355 aufbewahrt wird.[3]

Das Kloster Geisenfeld war eines der größten und reichsten Klöster im damaligen Bayern. Zum Landbesitz des Klosters gehörten noch 1752 189 Anwesen in den umliegenden Orten. Aufgrund umfangreicher Schenkungen durch die Gründer des Klosters gehörten außerdem Teile Gaimersheims bei Ingolstadt und Langquaid im Landkreis Kelheim und ein Weingut in Gorsbach in Österreich zu dem Besitz des Klosters. Dazu kamen noch der Feilenforst mit 20.000 Tagewerk und andere große Wälder und Felder. Zum Kloster gehörten auch eine Brauerei (Klosterbräu), eine Sattlerei (Möbelhaus Weiß), eine Mühle (Sägewerk Knerr), eine Bäckerei (Bäckerei Escheu), eine Apotheke und viele der damaligen Handwerke.

Kaiser Ludwig der Bayer soll 1336 dem Kloster Geisenfeld die niedere Gerichtsbarkeit verliehen haben, die bis zur Säkularisation bestand.[4]

Im 15. Jahrhundert wurde auch im Geisenfelder Benediktinerinnenkloster die Melker Klosterreform umgesetzt.

Der Dreißigjährige Krieg ging nicht spurlos am Kloster vorbei. Am 30. April 1632 kamen feindliche Truppen aus Vohburg an der Donau und unternahmen im Raum Geisenfeld einen Plünderungszug. Mit 42 Personen flüchtete die damalige Äbtissin nach Ingolstadt und musste einen großen Besitz an Gerätschaften und Getreide, aber auch an Altartüchern, Kelchen und Monstranzen zurücklassen. "Alles haben sie gestohlen und großen Schaden angerichtet", hat die damalige Äbtissin aufgeschrieben. Im Jahr 1648, nach dem Westfälischen Frieden, waren die Klostergebäude äußerst ruiniert und die meisten Lehnsgüter verbrannt. Wiederaufbau

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts ließ sich eine gründliche Erneuerung der arg heruntergekommenen Klostergebäude nicht mehr hinausschieben. Große Gönner, sogar der Kölner Erzbischof, kamen der Äbtissin Constantia Jäger († 1727) damals zu Hilfe. Am 17. April 1701 wurde der Grundstein zum Umbau gelegt. Bereits zwei Jahre später waren das Dormitorium, das Refektorium, die Krankenstube, die Küche und die Apotheke fertig. Die Ausmaße des Gesamtbaues waren bis zur Säkularisation vorhanden. Die Klosterkirche wurde von Jägers Nachfolgerin Äbtissin Maria Cäcilia Weiß erneuert. Sie ließ auch den Südturm um zwei Stockwerke erhöhen und mit einer Turmlaterne versehen.

Am 20. Oktober 1803 wurde das Kloster Geisenfeld, laut Befehl des Kurfürsten Max Joseph vom 18. März 1803, von der bayerischen Landesdirektion aufgelöst. Zu diesem Zeitpunkt waren unter der Äbtissin Amanda Donaubauer aus Mainburg 29 Chorfrauen und 21 Laienschwestern im Kloster Geisenfeld. Die meisten Gebäude und Liegenschaften erwarb für 52.666 Gulden der Seidenbandfabrikant, Philanthrop, Mäzen und Revolutionär Johann Rudolf Meyer aus Aarau, um in Geisenfeld eine Schweizer Fabrikkolonie zu gründen. Nachdem aber das für den Bau von Kolonistenhöfen vorgesehene Land im Feilenforst überschwemmt worden war, verkaufte er das Erworbene bereits 1804 an Landesdirektionsrat Ritter von Welz weiter.[5] Die Klosterkirche wurde vom Kurfürsten am 29. Oktober 1804 der Pfarrgemeinde Geisenfeld geschenkt. Ab diesem Zeitpunkt trat sie als Pfarrkirche an die Stelle der alten St. Emmeramskirche. Diese stand an der Stelle des 1874 erbauten heutigen Rathauses.

SchlagwörterKupferstich
Zugangs- und Benutzungsbestimmungen
Zugangsbestimmungen / Sperrfristöffentlich
Physische Beschaffenheit und technische Anforderungen

Beschreibstoff: Papier

Verzeichnungskontrolle
Erstellt2019-07-09 13:57:19 / peter.luethi
Aktualisiert2019-07-22 11:11:28 / peter.luethi  

2019-07-22 11:02:51 / peter.luethi
2019-07-09 13:57:19 / peter.luethi (Kopiert)
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