Identifikation | |
Signatur | KAE, 13 |
Titel | Nachlass Othmar Baur |
Entstehungszeitraum | 1890 – 1995 |
Urheber:in | Othmar Baur |
Verzeichnungsstufe | Bestand |
Umfang | 4 lfm |
Kontext | |
Bestandsgeschichte | Der Bestand wurde im Frühjahr 2008 von Theo Meyerhans von Frau Pia Habelt-Baur übernommen. Ein Teil des ursprünglich schätzungsweise 30'000 Abzüge umfassenden Nachlasses wurde von Markus Lienert auf Einzelstückebene erschlossen. Rund 67 Schachteln mit Fotos von Familien, Portraits, Hochzeits-, Kommunions- und Taufbildern wurden dem Verein Chärnehus als Depositum übergeben. |
Ablieferung | Mär 2008
Erwerbsart: Schenkung |
Inhalt und innere Ordnung | |
Form und Inhalt | Titelzusatz: Fotoabzüge, Dias, Negative und vereinzelte Glasplatten des Fotografen „8.März 1993: Pia Habelt-Baur Othmar Baur-Rymann, 8.3.1901 – 28.2.1977. Baur wurde in St. Gallen geboren, wo er auch aufwuchs. Sein Vater arbeitete in der Stickereibranche. Als dann die Zeiten schlechter wurden, wechselte die Familie nach Zürich über. Othmar absolvierte eine Fotografenlehre in Rapperswil bei einem Onkel gleichen Namens. Schon sein Vater hatte viel fotografiert und war ein eifriger Bastler Wahrscheinlich arbeitete er nach der Lehre eine Zeit lang bei seinem Onkel in Rapperswil. Er kam um 1931 nach Einsiedeln, zu den beiden Fräulein Marthaler, welche hier als ledige Damen ein Fotogeschäft betrieben. Sie suchten einen leitenden Angestellten. 1932-37 hatte er dabei die Gelegenheit, den Bau des Etzelwerks zu dokumentieren. Anno 1948 übernahm er das Geschäft. Es befand sich an der Hauptstrasse, Stella-Foto, heute befindet sich ein Rahmengeschäft im Hause. Leider konnte Baur das Haus nicht erwerben, das mit einem grosszügigen Atelier und mit Dunkelkammer versehen war. Als er 1968 das Geschäft einem Nachfolger namens Rosenberg übergab, stellte der Besitzer gewisse Räume nicht mehr zur Verfügung. Rosenberg wohnte zunächst noch im Haus, heute nicht mehr. Zu den Themen, welche Baur fotografierte, gehörten Hochzeitsaufnahmen und sonstige Reportagen. Vor allem aber waren es Primizen und andere religiöse Feste im Kloster; er war eigentlich der Klosterfotograf. Dabei kam dem Millenarium 1934 besondere Bedeutung zu. Die entsprechenden Dokumente befinden sich wohl im Kloster. Der Vater habe, so Frau Habelt, viel erzählt, aber als Kind habe man für solche Berichte wenig Interesse gehabt. Die Mutter, Margrit Rymann (1896-1984) stammte aus Bern, war aber öfters auf Wallfahrt in Einsiedeln gewesen. Sie hatte keinen Beruf erlernt, wurde aber zur Seele des Geschäfts. Sie betreute die Kunden, während ihr Mann im Atelier arbeitete. Baur bildete viele Lehrlinge aus. Er war in Einsiedeln beliebt, ein feiner Mann, diskret und zurückgezogen und immer freundlich. Diese Diskretion sei von den Kunden sehr geschätzt worden, da der Fotograf ja oft auch privates zu fotografieren hatte, etwa die Toten in den Häusern. Auch die Mutter war beliebt, sie war eine elegante Dame, gesellig, aufgeschlossen nach aussen. Sie wirkte in den Vereinen mit, im Kirchenchor, dem Frauen- und Töchternchor. Die beiden ergänzten sich ausgezeichnet. Die einzige Tochter Pia (geb. 1944) erlernte ebenfalls den Fotografenberuf beim Vater und arbeitete eine Zeitlang bei ihm, machte auch Reportagen. 1965 aber heiratete sie und arbeitete nach der Geburt der Kinder nicht mehr auf dem Beruf. Der Mann, Wiener von Herkunft, Offset-Drucker, arbeitet auf seinem Beruf in Einsiedeln. Die Tochter Barbara (1965 geboren) ist heute Stewardess bei der Swissair. Peter, (1966 geboren) studiert Betriebswissenschaften in Zürich. Er ist mit einer Amerikanerin verheiratet. Filme: In den Jahren 1932-37 entstanden verschiedene Schwarz-WeissFilme über das Leben in Einsiedeln, die Bräuche, die kirchlichen Zeremonien, nicht zuletzt aber auch über den Bau des Etzelwerks. Diese Filme, von Baur aus eigener Initiative gedreht, sind wichtige Dokumente des Kulturlebens. Baurs Bilder wurden auch zur Illustration verschiedener Bücher beigezogen, wie z.B. Ludwig Räber: Maria Einsiedeln. Meiringen 1944.“ Prof. Dr. Paul Hugger Geb. 1930, Studium der Volkskunde, Ethnologie und Romanistik in Basel, 1959 Promotion, 1971 Habilitation, seit 1979 a.o. Professor an der Universität Basel, seit 1982 Ordinarius an der Universität Zürich. Neuere Publikationen über Schweizer Photographien des Alltags und über den Bergbau am Gonzen, Herausgeber des Handbuchs der Schweizerischen Volkskultur. |
Akteurinnen/Akteure | Othmar Baur (1901–1977) :: Wilhelmine Marthaler (1893–1948) |
Neuzugänge | Schenkung durch Roger Diener beim Spatenstich des Baus des Archivneubaus April 2010: wird in Bestand KAE, 38 "Nachlass Othmar Baur, Sammlung Prof. Dr. Paul Hugger" erschlossen, weitere Abgabe an Fotomaterial durch die Tochter des Fotografen Pia Habelt-Baur, wird vermutlich dem Chärnehuus übergeben |
Zugangs- und Benutzungsbestimmungen | |
Zugangsbestimmungen / Sperrfrist | öffentlich |
Sachverwandte Unterlagen | |
Standort (Detail) | Altes Archiv Einsiedeln |
Verwandte Verzeichnungseinheiten | KAE, 38, Nachlass Othmar Baur, Sammlung Prof. Dr. Paul Hugger |
Verzeichnungskontrolle | |
Erstellt | 2009-05-15 11:30:00 / Gerold Ritter |
Aktualisiert | 2017-11-06 12:59:13 / Patricia Wilms |
Permalink | https://archiv.kloster-einsiedeln.ch/objects/1072 |
Signatur | Titel | Datum | Verzeichnungsstufe | Sonstiges | |
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Personen (teilweise Klostermitarbeiter) | 1921 – 1995 | Klasse | |||
Patres | 1939 – 1970 | Klasse | |||
Professen, Primizen und Sekundizen | 1939 – 1965 | Klasse | |||
Maturajubiläen und Klassenfotos | 1944 – 1962 | Klasse | |||
Klostergebäude (innen) | 1947 – 1965 | Klasse | |||
Klostergebäude (aussen) | 1950 – 1970 | Klasse | |||
Stiftskirche | 1940 – 1970 | Klasse | |||
Gottesdienste, Prozessionen und Erstkommunion | 1890 – 1970 | Klasse | |||
Militär | 1943 – 1960 | Klasse | |||
Einsiedeln und Umgebung | 1946 – 1965 | Klasse | |||
Beerdigungen | 1940 – 1960 | Klasse | |||
Druckereien | 1945 – 1961 | Klasse | |||
Vereine, etc. | 1944 – 1962 | Klasse | |||
Wallfahrt | 1951 – 1960 | Klasse | |||
Stiftstheater | 1945 – 1958 | Klasse | |||
Versammlungen, Kapitel, Tagungen, etc. im Kloster Einsiedeln | 1951 | Klasse | |||
Kunst und Pläne | 1944 – 1952 | Klasse | |||
KAE, F3.13/226 | Abtsporn mit Hofportal | 18. Okt 1944 | Einzelstück: 1 Negativ |