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KAE, Plan 0306 :: Ufnau (Bestand)

Identifikation
SignaturKAE, Plan 0306
TitelUfnau
Entstehungszeitraum1800 – 2002
Urheber:in
1800 – 2002 / Becker, Karl
1800 – 2002 / Felix Schmid Partner AG
VerzeichnungsstufeBestand
Umfang0.5 lfm
Kontext
Verwaltungsgeschichte / Biographie

Geschichte der Insel Ufnau:

Urkundlich erstmals erwähnt wird die Insel im Jahre 741 zusammen mit der kleineren Nachbarinsel, der Lützelau, auf der die alemannische Grossgrundbesitzerin Beata ein kleines Eigenkloster stiftete, das sie 744 der Benediktinerabtei St. Gallen übertrug. Ob Beata auch Eigentümerin der Ufnau war, ist nicht bekannt. Im Frühmittelalter gehörte die Insel dem Kloster Säckingen und war mit der spätestens im 7. Jahrhundert gebauten St. Martinskirche Zentrum einer Grosspfarrei, die von Altendorf bis Wädenswil und von Feldbach und Hombrechtikon bis Erlenbach reichte.

In der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts zog sich die Schwabenherzogin Reginlinde mit ihrem Sohn Adalrich auf die Insel Ufnau zurück. Reginlinde liess an der Stelle des zerfallenen römischen Tempels eine Peter und Paul geweihte Kirche erbauen, den Vorläufer des heutigen Baus aus dem 12. Jahrhundert. Überdies entstand durch sie die erste Martinskapelle mit dazugehörendem Wohnhaus auf der Südseite.

Kaiser Otto der Grosse (936-973) und seine Gemahlin Adelheid, eine Enkelin der Reginlinde, vergabten dem Kloster Einsiedeln am 23. Januar 965 Güter am Zürichsee: die Insel Ufnau, den Frauenwinkel, die Höfe Pfäffikon und Ürikon sowie die Kirche Meilen.

Einsiedeln liess die Kirche St. Peter und Paul vor der Mitte des 12. Jahrhunderts neu bauen. Auch die Martinskapelle wurde um diese Zeit auf den Fundamenten des 10. Jahrhunderts erneuert. Zur 1141 geweihten Pfarrkirche gehörte – wie schon zu den früheren Bauten – ein Friedhof, auf dem bis 1674 bestattet wurde, sowie seit dem 13./14. Jahrhundert ein Beinhaus im Erdgeschoss des Sakristeianbaus auf der Nordseite der Kirche.

Im Mittelalter lösten sich die grösseren Dörfer rings um die Insel Ufnau von der Mutterkirche. Obwohl zur Pfarrei nur noch rund 140 Leute gehörten, blieb die Pfarrstelle besetzt, da viele Wallfahrer das Grab des heiligen Adalrich besuchten. 1564 übertrug das Kloster die Pfarrstelle dem jeweiligen Statthalter von Pfäffikon.

Im Spätmittelalter, als der Personalbestand des Klosters stark zurückging, wurden die vier Hofstätten der Ufnau vorübergehend Eigentum der Lehenleute; später gelang Einsiedeln der Rückkauf. Bei ihren Einfällen richteten die Zürcher während der Villmergerkriege von 1656 und 1712 sowie die Franzosen 1798 auf der Insel beträchtlichen Schaden an. Die Helvetik erklärte das Kloster Einsiedeln – wie alle andern Klöster in der Eidgenossenschaft – als aufgehoben und Nationaleigentum. In einer öffentlichen Versteigerung verkaufte der Kanton Linth die Insel im Jahre 1801 an Karl Ludwig Curti in Rapperswil. Nach der Wiederherstellung des Klosters durch die Mediationsakte konnte das Stift die Insel 1805 zurückkaufen.

Die Kirche St. Peter und Paul mit ihren Wandmalereien aus dem 13. bis 17. Jahrhundert erhielt 1630 einen Turmaufbau mit Käsbissen und 1676 zwei kleine barocke Querschiffe. Diese wurden im Zuge der Gesamtrestaurierung von 1958/59 abgebrochen. Die Martinskapelle, seit 1869 mit Dachreiter und Glocke versehen, enthält Fresken des 14. bis 17. Jahrhunderts, letztmals restauriert 1964/65.

1831 gestattete das Kloster Einsiedeln der Pächterfamilie, im 1681 erstellten Pächterhaus Gäste zu bewirten. 1939 erweiterte man das Gasthaus um den Saalanbau; 1965 erfolgte der Anschluss an die Wasserversorgung der Korporation Pfäffikon und an das Stromnetz der Elektrizitätswerke Höfe.

1866 bis 1868 legte das Kloster Einsiedeln Spazierwege an, 1872 den Schiffssteg auf der Südseite und 1881 den Landesteg auf der Nordseite der Insel. Damit war die Ufnau touristisch erschlossen.

Bestandsgeschichte

Der Bestand wurde im Rahmen der Reorganisation des Klosterarchivs 2005-2012 neu gebildet.

Inhalt und innere Ordnung
Form und Inhalt

Enthält v.a.:

  • Kirche St. Peter und Paul (Felix Schmid)
  • Kapelle St. Martin, Reginlindenkapelle (Felix Schmid)
  • Erweiterung der Wirtschaftsgebäude (Karl Becker)
  • Schiffssteg (H.-P. Müller, Holzbau AG)
  • Dokumentation Gebäudeaufnahmen: Restaurant, Scheune, Holzschopf (H.-P. Kälin und Partner AG)
Zugangs- und Benutzungsbestimmungen
Zugangsbestimmungen / Sperrfristöffentlich
Publikationen

http://www.ufnau.ch/insel_geschichte.html

Verzeichnungskontrolle
Erstellt0000-00-00 00:00:00 /
Aktualisiert2010-12-01 11:34:05 / Franziska Eggimann  

2010-07-20 13:34:55 / Franziska Eggimann
2010-07-19 14:33:11 / Franziska Eggimann (Bestandsbeschreibung)
2010-07-19 14:16:02 / Franziska Eggimann
2008-07-23 10:37:47 / Christoph Staetzler
Permalink

Inhalt

 
Signatur Titel Datum Verzeichnungsstufe Sonstiges
KAE, Plan 1.0306.0001 Übersichtsplan 1958 – 1980 Einzelstück: 1 Plan Standard Schutzfrist
KAE, Plan 1.0306.0002 St. Peter und Paul, Längsschnitt 17. Jun 1958 Einzelstück: 1 Plan Standard Schutzfrist
KAE, Plan 1.0306.0003 St. Peter und Paul, Ansicht Osten 17. Jun 1958 Einzelstück: 1 Plan Standard Schutzfrist
KAE, Plan 1.0306.0004 St. Peter und Paul, Ansicht Norden 17. Jun 1958 Einzelstück: 1 Plan Standard Schutzfrist
KAE, Plan 1.0306.0005 St. Peter und Paul, Ansicht Süden 17. Jun 1958 Einzelstück: 1 Plan Standard Schutzfrist
KAE, Plan 1.0306.0006 St. Peter und Paul, Ansicht Westen 17. Jun 1958 Einzelstück: 1 Plan Standard Schutzfrist
KAE, Plan 1.0306.0007 St. Peter und Paul, Querschnitt 17. Jun 1958 Einzelstück: 1 Plan Standard Schutzfrist
KAE, Plan 1.0306.0008 St. Peter und Paul, Grundriss 7. Okt 1959 Einzelstück: 1 Plan Standard Schutzfrist
KAE, Plan 1.0306.0009 Kapelle St. Martin, Reginlindenkapelle, Grundriss und Schnitte 12. Jul 1962 Einzelstück: 1 Plan Standard Schutzfrist
KAE, Plan 1.0306.0010 Kapelle St. Martin, Reginlindenkapelle, Fassaden 13. Jul 1962 Einzelstück: 1 Plan Standard Schutzfrist
KAE, Plan 1.0306.0011 Kom. Ufnau grosser Steg Okt 1999 Einzelstück: 1 Plan Standard Schutzfrist
KAE, Plan 1.0306.0012 Kom. Ufnau kleiner Steg Okt 1999 Einzelstück: 1 Plan Standard Schutzfrist
KAE, Plan 1.0306.0013 Ansicht Schiffsteg mit Schlagholz, Konstruktion in Holz (grosser Steg) 25. Okt 1999 Einzelstück: 1 Plan Standard Schutzfrist
KAE, Plan 1.0306.0014 Ansicht Schiffsteg mit Schlagholz, Konstruktion in Holz (kleiner Steg) 7. Feb 2000 Einzelstück: 1 Plan Standard Schutzfrist
KAE, Plan 1.0306.0015 Erweiterung der Wirtschaftsgebäude auf der Insel Ufenau 11. Mai 1938 Einzelstück: 1 Plan Standard Schutzfrist
KAE, Plan 1.0306.0016 Erweiterung der Wirtschaftsgebäude auf der Insel Ufenau, Erdgeschoss 11. Mai 1938 Einzelstück: 1 Plan Standard Schutzfrist
KAE, Plan 1.0306.0017 Erweiterung der Wirtschaftsgebäude auf der Insel Ufenau, Obergeschoss und Dachgeschoss 11. Mai 1938 Einzelstück: 1 Plan öffentlich
KAE, Plan 1.0306.0018 Erweiterung der Wirtschaftsgebäude auf der Insel Ufenau, Rohbauplan 17. Mai 1938 Einzelstück: 1 Plan öffentlich
KAE, Plan 1.0306.0019 Erweiterung der Wirtschaftsgebäude auf der Insel Ufenau, Rohbauplan 18. Mai 1938 Einzelstück: 1 Plan öffentlich
KAE, Plan 1.0306.0020 Erweiterung der Wirtschaftsgebäude auf der Insel Ufenau, Fundamentplan 19. Mai 1938 Einzelstück: 1 Plan öffentlich
KAE, Plan 1.0306.0021 Plan über die Insel Ufenau gehörig dem löbl. Stift Einsiedeln 1800 – 1850 Einzelstück: 1 Plan Standard Schutzfrist
KAE, Plan 2.0306.0001 Umbau des Hauses auf der Ufnau, 2. Blatt 1800 – 1865 Einzelstück: 1 Plan digitalisiert | Standard Schutzfrist
KAE, Plan 2.0306.0002 Vier Grundrisse Haus auf der Ufnau 1800 – 1865 Einzelstück: 1 Plan digitalisiert | Standard Schutzfrist
KAE, Plan 2.0306.0003 Haus auf der Ufnau 1800 – 1865 Einzelstück: 1 Plan digitalisiert | Standard Schutzfrist
KAE, Plan 2.0306.0004 Haus auf der Ufnau 1865 Einzelstück: 1 Plan digitalisiert | Standard Schutzfrist
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