Akteur:in: Schroetter Franz Ferdinand

Person

Schroetter Franz Ferdinand

Edler von Schroetter

13. Jan 1736 – 3. Jul 1780

Schroetter, Franz Ferdinand Edler von (erbländischer Ritter 1774) Jurist, * 13.1.1736 Wien, %u2020 3.7.(nicht 3.6.) 1780 Wien. (katholisch)

S. studierte vermutlich seit 1754 in Wien die Rechte. Seine erste rechtshistorische Arbeit publizierte er 1757 (Diatribe de iurisprudentia veterum Persarum). Ein Jahr nach seiner Promotion (Wien 1761) begann er mit der Veröffentlichung von fünf %u201EAbhandlungen aus dem österr. Staatsrecht%u201C, in denen er sich mit den österr. Freiheitsbriefen, Titeln und Reichserzämtern, Erbhuldigungen und Kleinodien, der Landeshoheit sowie mit Erbfolgeordnung und Vormundschaft des Hauses Österreich beschäftigte. Diese auf intensiven Quellenstudien beruhenden Arbeiten machten nicht nur zahlreiche Archivalien (Privilegien, Hausverträge etc.) erstmals der Öffentlichkeit bekannt, wobei S. von Ksn. %u2192Maria Theresia und Staatskanzler Kaunitz unterstützt wurde; sie eröffneten S. auch eine Karriere im Staatsdienst: 1764 wurde er zum Sekretär und Geh. Offizial der Staatskanzlei ernannt, 1769 zum Rat und 1774 zum Wirkl. Hofrat. Ebenfalls 1774 erfolgten S.s Erhebung in den erbländischen Ritterstand sowie seine Ernennung zum Präses und Direktor der juridischen Fakultät der Univ. Wien. S. hatte groÃ%u0178en Anteil an der Neuorganisation der juristischen Studien; auf seine Initiative geht die Errichtung einer Lehrkanzel für Reichspraxis (1774) ebenso zurück wie die Aufnahme der Reichs- und Staatengeschichte unter die Rigorosenfächer (1775). 1779/80 fungierte er als Rektor der Univ. Wien.

In der Staatskanzlei war S. u. a. mit Angelegenheiten des Reichs befaÃ%u0178t; das Reichsstaatsrecht bildete nach und neben dem österr. Staatsrecht einen weiteren Schwerpunkt von S.s wissenschaftlicher Arbeit. Dabei kritisierte er, wegen seiner Dienststellung anonym bleibend, verschiedene Publikationen Johann Stephan Pütters insbesondere zu Problemen des Reichskammergerichts. Ein drittes Forschungsfeld lag im Verhältnis zwischen Österreich und Bayern, v. a. hinsichtlich der 1778/79 strittigen bayer. Erbfolge. 1779 veröffentlichte S. eine Beschreibung des durch Österreich im Frieden von Teschen neuerworbenen Innviertels.

S.s bleibende Bedeutung liegt in der von einem starken Patriotismus getragenen Begründung einer österr. Staatsrechtswissenschaft auf der Grundlage historischer Quellen. Von seiner in diesem Sinne konzipierten %u201EÖsterr. Geschichte%u201C konnte er nur mehr den ersten Band abschlieÃ%u0178en. Der für ihn bereits vorgesehene Stephansorden gelangte wegen seines frühen Todes nicht mehr zur Verleihung. Werke

Schroetter Franz Ferdinand ist beteiligt an

 
Signatur Titel Datum Ereignistyp Sonstiges
KAE, GSA/49.16 Kloster Reichersberg, Reichersberg am Inn, Oberösterreich, Österreich, Augustiner 1779 Entstehungszeitraum
KAE, GSA/XL.32 Einsiedlerhof Zürich, Zürich, Kloster Einsiedeln, Schweiz ca. 1742 Entstehungszeitraum
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