Malin, Georg
Georg Malin (* 8. Februar 1926 in Mauren, Liechtenstein) ist ein Liechtensteiner Künstler, Historiker und Politiker. Georg Malin ist der älteste Sohn des Stuckateurs und Bautechnikers Josef Malin und Hildegard Malin, geb. Batliner. Von 1956 bis zu ihrem Tod 2021 war er mit Berty Malin-Ziegler verheiratet. Georg Malin ist Vater von sechs Kindern. Die Gymnasiumszeit im Barockkloster Disentis prägten Malin nachhaltig. 1947 legte er das Abitur ab, studierte von 1947 bis 1952 an den Universitäten Zürich und Fribourg Geschichte, Kunstgeschichte, Archäologie und Philosophie. 1952 promovierte er zum Dr. phil. mit einer Dissertation zur politischen Geschichte Liechtensteins in den Jahren 1800-1815. Von 1947 bis 1949 wurde er zum Bildhauer im Schüleratelier von Alfons Magg (1891–1967), im Zeichnen und Malen bei Henry Wabel (1889–1981) und im Zeichnen bei Hans Gisler (1889–1969) an der ETH Zürich ausgebildet. Nach dem Studium arbeitete er zwei Jahre als Kunsterzieher und danach als freischaffender Künstler. 1952 war Malin zum Dr. phil. mit einem geschichtswissenschaftlichen Thema promoviert worden. Er forschte zur Ur- und Frühgeschichte Liechtensteins und untersuchte die Urkunden vor 1416 aus den Archiven Liechtensteins. Nach 1968 leitete er die Ausgrabungen auf dem Kirchhügel in Bendern (1968–1977), die Kirchengrabungen in Eschen (1977–1979), die Ausgrabung des römerzeitlichen Gutshofes in Nendeln (1973–1976). Von 1968 bis 1996 war Malin Konservator der Liechtensteinischen Staatlichen Kunstsammlung. 1995 gab er einen Bestandskatalog der Sammlung heraus. Als Kunsthistoriker und Museumsleiter hielt Malin 1986/87 Vorlesungen an der Universität St. Gallen.
Im Jahr 1951 zählte Malin zu den Gründungsmitgliedern der Liechtensteinischen Akademischen Gesellschaft. Von 1954 bis 1966 war er Laienrichter am Obergericht, 1966-1974 Abgeordneter im Landtag (Parlament) und Mitglied der parlamentarischen Beobachterdelegation beim Europarat, die den Beitritt Liechtensteins zum Rat vorbereitete. Als Mitglied der Aussenpolitischen Kommission vertrat er Liechtenstein 1972 in der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa in Helsinki bei den Vorbereitungsarbeiten zur Gründung der OSZE. Die vierjährige Amtszeit als Regierungsrat (Minister für Umwelt und Kultur) 1974–1978 ermöglichte Malin eine gestaltende Tätigkeit in den Bereichen dieses Ressorts. Erste Aufträge zur Mitarbeit bei der Ausstattung von Sakralräumen datieren aus der Zeit um 1954 bis 1963 (St. Josefskapelle Planken; Rudolfstetten; St. Josefen, Gaiserwald; Kirche Gossau ZH; Notre Dame de la Route, Fribourg-Cormanon). Im gleichen Zeitraum entstanden in Marmor gehauene Grabmonumente in Friedhöfen in Zug, St. Gallen, Dietikon und das in den Jahren 1953/56 geschaffene Marmor-Relief an der Südfassade der Liechtensteinischen Landesbank Vaduz. 1956/59 schuf er die Granitskulptur Fürst Johannes II. von Liechtenstein sowie einige Porträtbüsten. Um 1960 konzipierte Malin mit den Architekten Fritz Metzger und Rudolf Schwarz, die neue Richtlinien des Zweiten Vatikanum bezüglich des Kirchenbaus vorwegnahmen, die Ausstattung der von Eduard Ladner entworfenen Kirche Schellenberg. In der Nachfolge des Kirchenportals von Schellenberg steht das Tor der Kirche Gossau-Mettendorf, St. Gallen, aus den Jahren 1969/70.
In den 1960er und 1970er Jahren stattete Malin weitere Kirchenräume mit skulpturalen Arbeiten aus, darunter den Chor einer von Justus Dahinden erbauten katholischen Kirche in Zürich-Witikon, den neugotischen Chorraum der Pfarrkirche in Schaan und die Dreifaltigkeitskirche in Bern (1972/74).
Signatur | Titel | Datum | Verzeichnungsstufe | Sonstiges | |
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KAE, GSA/107.1 | Neujahrsgruss 1969 | 1969 | Einzelstück: 1 Bild | ||
KAE, GSA/107.2 | Neujahrsgruss 1967 | 1967 | Einzelstück: 1 Bild | ||
KAE, GSA/107.3 | Neujahrsgruss 1969 | 25. Dez 1968 – ohne Datum | Einzelstück: 1 Bild | ||
KAE, GSA/107.4 | Neujahrsgruss 1972 | 7. Jan 1972 | Einzelstück: 1 Bild | ||
KAE, GSA/107.5 | Neujahrsgruss 1974 | 23. Dez 1973 | Einzelstück: 1 Bild | ||
KAE, GSA/107.6 | Neujahrsgruss 1970 | 1970 | Einzelstück: 1 Bild |